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Bischof Jung gibt Statement zur Veröffentlichung des "Missbrauchs-Gutachtens" in München ab: "Hinter den Zeilen stecken Schicksale von Betroffenen." "Einmal mehr wird das systemische Versagen von Kirche beschrieben." "Institutionen- und Täterschutz standen vor der Sorge um die Betroffenen." Jung ruft die Belasteten auf, sich "ihrer persönlichen Verantwortung zu stellen".

Unser Bischof hat sich bewegt zu dem Gutachten geäußert, das im Auftrag des Erzbistums München und Freising erstellt woden ist. Es untersucht den Umgang von Verantwortungsträgern mit Fällen sexualisierter Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und andere Schutzbefohlene in den letzten Jahrzehnten. Belastet werden darin u.a. drei noch lebende Erzbischöfe, so auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. (Josef Ratzinger, Erzbischof von München und Freising 1977 - 1982).

Statement zum Münchner Missbrauchsgutachten von Bischof Dr. Franz Jung

Die Veröffentlichung des vom Erzbistum München-Freising in Auftrag gegebenen Gutachtens bewegt mich sehr und ist zutiefst beschämend.

Hinter den Zeilen stecken Schicksale von Betroffenen, die für ihr Leben gezeichnet sind. In dem Gutachten wird das systemische Versagen von Kirche einmal mehr beschrieben. Es ist davon auszugehen, dass die hier geschilderten Sachverhalte sich in allen deutschen Diözesen bei der Aufarbeitung der Verbrechen sexuellen Missbrauchs in der einen oder anderen Weise wiederfinden werden. Institutionen- und Täterschutz standen vor der Sorge um das Wohl der Betroffenen sexuellen Missbrauchs.

Das ist die erschreckende Bilanz auch dieser Studie. Die hohe Zahl von ca. 500 Betroffenen bleibt schockierend, auch wenn die meisten Fälle bislang schon bekannt waren. Im Fokus stehen jetzt die noch lebenden Verantwortungsträger. An ihnen ist es, sich zu den dargestellten Vorgängen zu verhalten und sich ihrer damit einhergehenden persönlichen Verantwortung zu stellen.

Viele Hinweise zur Veränderung des Systems Kirche gerade im Hinblick auf Macht, kirchliche Sexuallehre und Schutz von vulnerablen Personen werden derzeit beim Synodalen Weg diskutiert.

Bischof und das ZdK schließen sich Forderungen nach "staatlicher Aufklärung" an

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, fordert "Schluss mit der organisierten Verantwortungslosigkeit!" Und weiter: "Es ist klar, dass die katholische Kirche ein systemisches Problem hat. Sie muss sich endlich dieser Wahrheit stellen." Sie verlangt mehr politische Einflussnahme bei der Aufarbeitung: "Ich glaube nicht mehr, dass die Kirche allein die Aufarbeitung schafft."

Die "Main-Post" vom 22.01.2022 schreibt, Bischof Jung könne den Forderungen nach staatlicher Aufklärung "viel abgewinnen". Damit könnten die trotz aller redlichen Bemühungen der Bistümer stets neu geäußerten Zweifel an der Unabhängigkeit der Aufarbeitung zerstreut und die Verantwortung in die Hände des Staates und der jeweils geltenden Gesetzgebung gelegt werden. So könnte gezeigt werden, dass Kirche keine Sonderwelt sei und gerade angesichts der Verbrechen sexuellen Missbrauchs auf die staatliche Aufklärung vertraue.
Der Bischof präzisierte später seinen Eindrucks, "dass die hier geschilderten Sachverhalte sich in allen deutschen Diözesen bei der Aufarbeitung der Verbrechen sexuellen Missbrauchs in der einen oder anderen Weise wiederfinden werden": Das liege daran, dass es tatsächlich "systemische" Ursachen für die sexuelle Gewalt gebe.

 

Weitere Reaktionen und Bewertungen zum Münchner Gutachten >

Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt im Bistum Würzburg >

Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Bistum Würzburg >

 

 

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