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Stefan Eideloth, Lehrer für Kontemplation, schreibt:

Liebe Weggefährtinnen und Weggefährten, die aktuelle Situation verlangt leider auch von unserer Gruppe Einschränkungen. Bis auf weiteres  müssen wir Kontemplationsabende leider ausfallen lassen. Unsere Übung geht dennoch weiter.

Üben können wir überall. Wer das Lukasevangelium liest, stellt fest, dass Stille und Einsamkeit von Jesus immer wieder bewusst aufgesucht wurden. Vor Beginn seines öffentlichen Wirkens hielt er sich 40 Tage lang in der Wüste auf (Lk 4,1-11). Nach einer Phase äußeren Engagements zog er sich „bei Tagesanbruch an einen einsamen Ort zurück“ (Lk 4,42). Dieser zeitweise Rückzug in die Einsamkeit war für ihn Gebet (Lk 5,16). Wenn es um entscheidende Dinge ging, verlor er sich nicht in Hektik und Aktionismus, sondern ließ erst mal alles los (= „geht auf einen Berg“) und verbrachte eine „ganze Nacht im Gebet“ (Lk 6,12).

Für alle ernsthaft Übenden ist Kontemplation nicht nur ein sich wiederholendes Zusammenkommen und Sitzen, sondern ein lebenslanger Prozess, in dem sich ihre Achtsamkeit für das Leben insgesamt allmählich vertieft. Im Alltag wird unser Bewusstsein ständig überlagert von Beschäftigungen und Gedanken aller Art. Loslassen, das Jetzt, den Ort, den Menschen, die Arbeit, den Atem, die Luft da spüren, wo ich gerade bin, und natürlich auch die täglich praktizierte Meditationsübung zu Hause in der Stille, all das vertieft in uns den Zustand innerer Gelassenheit und die Erfahrung der Verbundenheit mit allem Leben.

Das Dranbleiben ist das A und O. Es ist wie bei einem Garten: Wird er regelmäßig gegossen, verwandelt er sich mehr und mehr in ein kostbares Stückchen Erde. Allmählich, Schritt für Schritt, vielleicht nur Millimeter für Millimeter, gehen die Früchte der Übung in unserem Leben auf: Arbeit als Dienst und Ort der Selbstverwirklichung sehen können, Dankbarkeit für bis dahin unscheinbare Dinge des Alltags empfinden, sich bewusster ernähren, Vermeiden von Hektik und überflüssigem Konsum, ein sich wandelnder Blick auf das Leben, mit dem ich im Hier und Jetzt mehr und mehr die Fülle des Lebens erkenne ... Bleiben wir also dran.

Herzliche Grüße
Stefan Eideloth

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