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Lukas Weimer berichtete von seinem Einsatz in Juruti Velho – Lukas Weimer war als "Weltwärts"-Freiwilliger für ein Jahr im Würzburger Partnerbistum Óbidos. Von seiner Zeit im Regenwald am Amazonas erzählte er bei einem "Brasilianischen Tag" mit Gottesdienst, Mittagessen und Vortrag im Pfarrzentrum.

Zu einem "Brasilianischen Tag" mit Gottesdienst, Mittagessen und vielen Informationen hatte Lukas Weimer eingeladen. Er war nach seinem Abitur von September 2017 an für ein knappes Jahr als Weltwärts-Freiwilliger in der Partnerdiözese Óbidos, Brasilien.

Die intensiven Erfahrungen wollte der angehende Theologiestudent mit dem Berufsziel Pastoralreferent nun mit den Menschen in seiner Heimatgemeinde teilen. Lukas hatte das Glück, in Juruti Velho zum Einsatz zu kommen. Dort lebt und wirkt seit vielen Jahren die Hammelburgerin, Schwester Johannita Sell. Mit der dortigen Pfarrei strebt die Pfarrei St. Johannes eine Partnerschaft an.

Bereits im Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche gab es einige brasilianische Elemente. Neben Liedern und dem auf Portugiesisch vorgetragenen Evangelium führte Lukas auch einen besonderen Brauch ein: Alle Geburtstagskinder des Monats werden am Ende des Gottesdienstes von der Gemeinde mit einem Lied und Applaus beglückwünscht.

Ins Pfarrzentrum kamen mehr als 70 Personen, die sich zunächst das brasilianische Mittagessen schmecken ließen. Lukas' Eltern hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und vier brasilianische Speisen zur Auswahl gezaubert: Rind, Huhn, Fisch und Vegetarisch, dazu Reis und das in Brasilien übliche Farinha (Maniokmehl).

Anschließend informierte Lukas Weimer anhand von zahlreichen Bildern und Folien über seine Zeit im Regenwald des Amazonas. Nach intensivem Sprachtraining startete er die Arbeit im "Núcleo di Convivencia". Dort werden Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren vor bzw. nach dem Schulunterricht betreut. Es gibt Sport-, Kunst- und Spielangebote sowie eine Musikschule. Lukas konnte hier sein musikalisches Talent und Können vielfältig einsetzen. So gab er fast täglich Flöten- und Keyboard-Unterricht. Darüber hinaus begleitete er auch Gottesdienste und Feste auf dem Keyboard.

Die Zuhörer erfuhren, wie die Brasilianer ihre vielen Feste im Lauf des Kirchenjahres begehen. Beim Patrozinium besuchen sich die Gemeinden gegenseitig und feiern meist eine ganze Woche lang. In staunende Gesichter blickte Lukas, als er erzählte, dass nur zwei Priester für 31 Gemeinden zuständig sind und dass deshalb in den einzelnen Gemeinden nur selten eine Messe gefeiert werden kann.

Aber auch das große Problem des Bauxitabbaus im Regenwaldgebiet sprach Lukas an. Bauxit wird für die Herstellung von Aluminium benötigt. Dafür holzt eine amerikanische Firma große Teile des Regenwaldes rund um Juruti Velho ab und zerstört so die Lebensgrundlage der dort lebenden Menschen. Der Brasilianische Tag diente einerseits zur Information, aber Lukas Weimer sammelte auch Spenden für die Projekte im Núcleo, nicht zuletzt mit einem fröhlichen Spenden-Bingospiel.

Barbara Oschmann

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